Liebe Kund:innen und Freund:innen des Hofes,
und plötzlich schaut der Frühling um die Ecke, das berühmte laue Lüftchen streicht über die Gesichter, unter den dicken Wollpullovern wird es zu warm. Die Schneeglöckchen und Krokusse säumen die Gärten und Weiden.
Heißt das jetzt, dass wir die Tiere bald wieder nach draußen auf die Weiden schicken können?
Bei einem ausgedehnten Spaziergang über die schönsten Weideflächen vor zwei Wochen, es hatte übrigens noch Schnee und wir wollten mit unserer Tochter eigentlich Schlitten fahren, fiel uns schon auf: Es gibt noch viel zu tun.
Im Herbst bauen wir alle mobilen Zäune ab, sammeln die Wasserwägen, Tränken, Futterraufen und Zaungeräte ein und lagern sie trocken und frostsicher auf der Hofstelle.
Nun müssen wir langsam wieder mit den Vorbereitungen für die Weidesaison beginnen.
An einigen Weiden haben wir feste Zäune. Das heißt, dicke Pfähle sind tief in den Boden gerammt und halten den Draht fest. Mit der Zeit werden diese Pfosten morsch und fallen um. Besonders an unserer schönen Grinauweide haben wir einiges an Reparaturen zu tun. Fließt auf der Talseite der Bach und schlängelt sich immer dichter ins Ufer und nimmt dabei den Pfosten den Halt, sodass sie in den Bach stürzen, haben wir auf der Hangseite das Problem, dass die Pfosten talwärts rutschen und auch erneuert werden müssen. Leider ist diese Fläche durch den Fluss sehr feucht und nass, sodass ein Befahren mit Maschinen zum Werkzeugtransport schwierig ist.
Außerdem wächst im Laufe des Jahres immer wieder das beliebte Brombeergestrüpp, sowie Schlehenbüsche und anderes Gebüsch in die Zäune ein. Auch der eine oder andere Baum fällt mal um und begräbt unter sich den guten Weidezaun.
Wir werden also in den kommenden Wochen fleißig mit Zaunbau- und Freischnittarbeiten beschäftigt sein. Mir machen diese Arbeiten meistens viel Spaß. Es stimmt ein, auf den Frühling und die Zeiten in denen die Tiere wieder auf den Flächen umherstreifen. Es lässt mich an den Sommer denken. Außerdem singen die Vögel um mich herum ihre Lieder und bei einer Kaffeepause in der Sonne an einem windgeschützen Ort, kommen auch schöne Gespräche auf. Ja, und am Abend haben wir dann wieder ein weiteres Stückchen Zaun repariert.
Spaziert man so an den Weideflächen vorbei, sieht man derzeit auch den einen oder anderen, oder sogar ganz viele braune krümelige Haufen, die sich kreuz und quer auf der Fläche verteilen. Ja, da war der Maulwurf aber wieder fleißig. Wir werden daher, sobald der Boden trocken genug ist, unseren Striegel ausparken und diese Häufen wieder glätten und im besten Fall mit einigen winzig kleinen Grassamen bestreuen, damit dort wieder leckeren Gras wachsen kann.
Mit diesem kleinen vorfrühlingshaften Ausblick aus dem Stall
grüßt Julia