Liebe Freunde des Hofes, Liebe Kunden
Warum wir uns an den aktuellen Blockaden etc. nicht beteiligen, sondern lieber die „Wir-haben-es-satt-Demo“ für eine bäuerliche Landwirtschaft am 20.1. in Berlin als Plattform nutzen.
Wir verstehen den Unmut vieler Kolleg:innen über die hohen Forderungen von Seiten der Gesellschaft und Politik gegenüber der Landwirtschaft während gleichzeitig das Gefühl besteht, dass branchenspezifische Erfordernisse und Probleme nicht ausreichend gesehen werden.Wir als Bäuer:innen haben zB leider noch wenige Alternativen zum Einsatz dieselbetriebener Arbeitsmaschinen. Deshalb wird eine Streichung der Rückvergütung eines Teils der Dieselsteuern keinen direkten Effekt für den Klimaschutz haben, sie trifft uns aber plötzlich und ganz direkt. Dieses Thema ist mit der schrittweisen Reduzierung der „Agrardieselsubvention“ über zwei Jahre nun in so weit vom Tisch, als dass wir uns jetzt darauf einstellen können.
Und auch wenn mehr Tierwohl und Umweltschutz genau das ist, was wir schon immer tun und wollen, so ist das doch für die meisten Betriebe eine neue Herausforderung, die nicht über Nacht und vor allem nicht ohne finanzielle Mittel zu bewerkstelligen ist!
Was wir allerdings nicht verstehen: die Lage, in der sich die Landwirtschaft in Deutschland aktuell befindet, ist das Resultat von mehreren Jahrzehnten fehlgeleiteter Agrarpolitik – unter maßgeblicher Beteiligung des deutschen Bauernverbandes! Es ging meist nur um Landwirtschaft im industriellen Maßstab und nie um Vielfalt, bäuerliche Betriebe, Regionalität. Das heißt Betriebe wie unserer, die sie sich im „alternativen Bauernverband“, der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) vereinigen, fanden kaum Berücksichtigung.
Das heißt aber auch, dass die aktuelle Regierung nicht alleine dafür verantwortlich ist und Umsturzphantasien sowie pauschale und persönliche Verurteilungen, Hass und Hetze mit den Belangen der Landwirtschaft absolut nichts zu tun haben, sondern eine Vereinnahmung durch Gruppierungen darstellen, mit denen wir nicht gemeinsam auftreten!
Was uns als Bäuer:innen hilft: informiert euch, woher euer Essen kommt, kommt auf unsere Höfe und kauft bei uns euer täglich Brot! Außerdem: kommt mit nach Berlin, um am 20. Januar bei der „Wir haben es satt“ Demo für eine bäuerliche, regionale Landwirtschaft Gesicht zu zeigen!
Liebe Fleisch-Genießer:
Ende der 4 KW gibt es wieder frisches Ochsenfleisch. Bitte reservieren Sie schon jetzt Ihre Lieblingsstücke!
Schöne Grüße, Sebastian Nikol und die Hofgemeinschaft