Liebe Kund:innen,

angefangen hatte sie ja eigentlich ganz vielversprechend, diese Saison im Ackerbau: das Frühjahr fing zeitig an, wir kamen im März schon auf den Acker und konnten zB Kartoffeldämme vorziehen. Das war so früh im Jahr wie schon lange nicht mehr.

Auch das Pflanzen der Kartoffeln verlief gut in schön vorgewärmten Boden.

Dann kam leider die Nässe. Kartoffeln liegen in ihrem Damm eigentlich recht gut geschützt, da bei Starkregen das Wasser zwischen den Dämmen versickern kann. Eigentlich. Aber irgendwann nimmt der Boden das ganze Wasser nicht mehr auf und es beginnt den Acker regelrecht zu überfluten. Und da es hier überall sehr flach ist bleibt es dann auch erst mal stehen. Mit dem vielen Regen kam dann auch noch eine ausgeprägte Frühjahrskälte.

Diese Bedingungen sind für Kartoffeln denkbar schlecht und während sich das Kartoffelkraut noch ganz gut entwickelte tat sich unter der Erde so gut wie nichts.

Feuchtes Wetter bei dann irgendwann zunehmender Wärme begünstigt allerhand Pilze und so wurden die Kartoffeln zu allem Überfluss auch noch viel früher als sonst von der Kraut- und Knollenfäule befallen und innerhalb kurzer Zeit war von dem schönen Kartoffelkraut nichts mehr da. Damit kann die Pflanze auch keine Photosynthese mehr betreiben und die schon gebildeten Knollen hören auf dicker zu werden.

Das Ende vom Lied können Sie sich sicher vorstellen: sehr wenige, vor allem kleine Kartoffeln, die dann auch noch zum Teil von Drahtwürmern angebohrt wurden… also im Grunde genommen ein Totalausfall.

Nun fragen Sie sich sicher, ob man bzw. wir da nicht etwas hätten tun können?! Doch, hätten wir theoretische schon: gegen Drahtwürmer könnten wir weniger Vielfalt in der Fruchtfolge bzw. eine Änderung der Fruchtfolge versuchen. Ersteres wollen wir nicht, letzteres versuchen wir im Winter zu durchdenken.

Gegen die Krautfäule können wir außer der Verwendung früher Sorten nicht viel tun. Bis vor wenigen Jahren war bei Demeter noch die Behandlung von Kartoffeln mit einer Kupferlösung zugelassen (bei „EU-Bio“ wird noch Kupfer eingesetzt), da Kupfer aber ein Schwermetall ist und sich im Boden anreichert sehen wir immer schon von einer Anwendung ab.

Also heißt es nun für Sie und uns: wir müssen die Situation hinnehmen wie sie ist, uns an den wenigen kleinen Kartöffelchen freuen und darauf hoffen, dass wir von Kolleg:innen mit besserer Ernte etwas abbekommen – die Verhandlungen laufen!

Herzliche Grüße aus dem leeren Kartoffelkühlraum,

Philipp Hennig

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