Liebe Kunden,

auch wenn die Temperaturen derzeit noch mehr an den Winter erinnern, der Frühling hält weiter Einzug: Die Frühblüher blühen allüberall und sogar das Gras beginnt zu wachsen. Die ersten Felder werden bestellt, das Grünland gepflegt, die Anzuchttische im Gewächshaus sind bereits überfüllt.

Ostern ist auch immer Lammzeit bei unseren Schafen. Wir erfreuen uns bereits an zwei kleinen Lämmlein, die munter umher hüpfen. Leider hatten wir bzw. unsere Schafe dieses Jahr viel Pech: Ein Schaf hatte eine Fehlgeburt, eins ist nach kurzer schwerer Krankheit noch vor der Geburt verstorben. Wir konnten auch mit tierärztlicher Hilfe weder Schaf noch Lämmer retten. Das war sehr traurig, die Ursache konnten wir nicht klären. Nur bei einem von vier Schafen verlief alles komplikationslos. Sein zu Ostern geborenes Bocklamm sehnt sich nun nach Spielgefährten. Ende letzter Woche war dann unser jüngstes Schaf so weit. Es hatte große Mühe bei der Geburt des riesigen Mädchens. Zu meinem Schrecken presste es gleich nach dem Lamm seine Gebärmutter heraus. Zum Glück kam sofort – mitten in der Nacht – eine Tierärztin, die mit viel Geduld, Empathie und Kompetenz den Vorfall behandelte. Wir sind ihr sehr dankbar für diese großartige Rettungsaktion! Nun sind wir zuversichtlich, dass das Schaf diese für ein junges Tier ungewöhnliche Komplikation gut übersteht. Das Lamm ist jedenfalls topfit und wartet nun darauf, aus der Krankenstation (dem Stall) entlassen zu werden und mit dem „großen“ Spielgefährten über die Wiese zu toben. Bestimmt werden auch Sie sich bei einem Besuch an den beiden erfreuen.

Ein weiteres Frühlingsprojekt haben wir in die Hand genommen. Einige von Ihnen haben sicher bemerkt, dass alljährlich viele Kröten auf unserer Zufahrt und vorne an der Hauptstraße überfahren werden. Die Tiere wandern im März aus ihren Winterlebensräumen, den umliegenden Wäldern, weite Wege zu ihrem Laichgewässer, dem Teich an unserer Hofzufahrt. Diese Wege führen sie auch über die Straßen. Die Männchen halten sich zur Paarungszeit sogar absichtlich auf der Straße auf, da sie dort den besten Überblick haben, ob ein Weibchen naht. Im April erfolgt dann die Rückwanderung der Weibchen in die Sommerlebensräume. In Zusammenarbeit mit dem BUND und mit finanzieller Unterstützung durch die Gemeinde Groß Schenkenberg haben wir nun die Aufstellung eines Krötenschutzzauns mit Fangeimern geplant. Der Bürgermeister hat den Zaun für den Bereich an der Hauptstraße bestellt, sobald geliefert wollen wir ihn gemeinsam aufstellen. Für das kommende Jahr wollen wir dann auch entlang unserer Zufahrt einen Schutzzaun errichten. Zur Finanzierung des zweiten Zaunstückes sammeln wir im Hofladen Spenden und freuen uns über jeden Beitrag! Sobald der Zaun steht, heißt es jeden Morgen und jeden Abend Kröten sammeln und über die Straße tragen. Dabei werden die Tiere gezählt und die Arten erfasst. Wir sind gespannt, ob außer Erdkröte und Grasfrosch, die wir bereits gesichtet haben, noch weitere, seltenere Arten dabei sind. Darüber halten wir Sie sicher auf dem Laufenden!

Bei den aktuellen Temperaturen sind die Kröten nicht unterwegs, so dass wir zumindest für die Rückwanderung hoffen, den Zaun noch rechtzeitig aufstellen zu können, um einen Großteil der Tiere abzufangen. Am Laichplatz ist auf jeden Fall schon Kröten- und Froschlaich zu bestaunen.

Herzliche Grüße

für die Hofgemeinschaft

Jenni Ponsens

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

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