Liebe Kund:innen,

alles hat ja bekanntlich immer mindestens zwei Seiten und so freue ich mich momentan auch sehr über das tolle Wetter. Die Sonne tut gut, alles grünt und blüht, es ist morgens früh hell, die Vögel zwitschern rund um die Uhr.

Die andere Seite ist aber: die Pracht trügt. Aus landwirtschaftlicher Sicht machen wir uns langsam große Sorgen wegen des fehlenden Wassers. Seit 10 Wochen hat es nicht mehr nennenswert geregnet, allenfalls zwischendurch mal kurz getröpfelt.

Mit großer Sorge beobachte ich den immer dunkelroter werdenden Dürremonitor des Helmholtz-Zentrum (www.ufz.de), der für unsere Region mittlerweile die dunkelste Stufe und damit die Einstufung „außergewöhnliche Dürre“ erreicht hat. Die Einstufung der nutzbaren Feldkapazität, also des Wassers, welches für die Pflanzen verfügbar ist, liegt schon bei unter 30% in einem Bereich, der von Trockenstress der Pflanzen geprägt ist.

Von außen sieht man das alles noch gar nicht so stark. Wenn es aber jetzt nicht regnet, hat das gravierende Auswirkungen: Das Getreide zum Beispiel legt jetzt gerade seinen Ertrag an – wenn die Pflanze in Stress kommt, konzentriert sie sich auf ein paar wenige Blüten und damit Kornanlagen und reduziert damit den Ertrag. Besonders davon betroffen ist das Sommergetreide, welches im Frühjahr gesät wurde und damit noch nicht so tiefe Wurzeln ausbilden konnte wie das im Herbst gesäte Wintergetreide.

Aber auch für die Grünland- und Kleegrasbestände bedeutet es: kommt kein Wasser, wächst das Futter nicht mehr. Und auch wenn der erste Schnitt dieses Jahr besonders früh erfolgen konnte bringt uns und den Kühen das wenig, wenn nichts nach kommt.

Bei Gemüse und Kartoffeln könnten wir eigentlich entspannter sein – denkt man – wir haben ja unseren Teich zum Bewässern der Kulturen. Da dieser aber nur durch Oberflächenwasser gespeist wird, wird’s auch da in absehbarer Zeit knapp. Und wir mussten dieses Jahr so früh anfangen zu beregnen wie schon lange nicht mehr.

Nun gibt es immer noch Menschen, die sagen „das gabs doch schon immer“, trockene Phasen begleiten die Menschheit seit Anfang an.

Oberflächlich betrachtet stimmt das vielleicht, leider gibt’s aber mehr als genug Wissenschaftler:innen, die einen eindeutigen Bezug zum vom Menschen beeinflussten und beschleunigten Klimawandel darlegen und auch für Laien sollte ein Blick auf die Dürren der letzten 70 Jahre reichen (nochmal www.ufz.de), um eine gavierende Zunahme der Häufigkeit festzustellen.

Irgendwie kann das ratlos machen. Oder sogar depressiv. Oder überfordern.

Aber eigentlich ist es doch ganz einfach: die Ursachen sind bestens erforscht, viele Lösungen liegen auf der Hand und jede:r einzelne kann, nein muss mittlerweile überlegen, welchen Anteil sie oder er beitragen kann, damit unsere Kinder ihre Zukunft hier nicht in einer Wüste verbringen müssen.

Und auch wenn das für uns alle, die wir hier in diesen Breiten momentan in Saus und Braus leben, erst einmal an vielen Stellen mit Verzicht und vor allem Umstellung zu tun hat, liegt genau darin mit etwas Blick nach vorne doch ein ganz großer Gewinn – nämlich der an Zukunft für unsere Kinder!

Und was auch noch schön ist: es ist eine Gemeinschaftsaufgabe die uns verbindet, jede:r ist wichtig und gemeinsam machts sogar richtig Spaß!

Sonnige Grüße mit Regen im Sinn,

Philipp Hennig

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