Liebe Kunden,

bereits Anfang März haben wir mit den ersten Aussaaten für unseren jährlichen Jungpflanzenverkauf begonnen. Das Saatgut unterschiedlicher Sorten von Auberginen, Paprika, Chili, Physalis und Tomaten machte den Anfang und wurde in Aussaatschalen ausgesät. Diese wärmeliebenden Pflanzen brauchen zur Keimung optimalerweise Temperaturen um die 25 Grad. Diese erreichen wir in diesen meist noch kalten Tagen durch einen kleinen beheizten Folientunnel in unserem Gewächshaus. Nach der Keimung werden die jungen Keimlinge bald in Töpfe verpflanzt.

Dies mag nach Routine klingen, ist aber jedes Jahr wieder eine spannende Zeit. Jeder, der schon mal ein Saatkorn in die Erde gebracht hat, weiß vermutlich wovon ich rede. Jeden Tag stecken wir unsere Köpfe in den Tunnel, beobachten und staunen.

Erwerbs- wie Hobbygärtner sind allzeit bemüht, ihren Pflanzen optimale Bedingungen zu bieten. Dabei suchen wir jedoch immer auch nach Kompromissen, um gleichzeitig negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima zu reduzieren. So ziehen wir z.B. die Tomaten nicht schon im Februar an, wo wir noch mehr heizen müssten, und versuchen eher Mindesttemperaturen zu halten als Idealtemperaturen zu erreichen.

Ein großes Thema ist außerdem die Herkunft der Anzuchtsubstrate. Auch im biologischen und biodynamischen Anbau sind torfhaltige Substrate noch immer unerreicht und weitverbreitet. Torf hat ein für Pflanzenwachstum sehr günstiges Nährstoffverhältnis, eine sehr gute Wasserhaltekapazität, er ist keimfrei und homogen. So bestehen herkömmliche Anzuchtsubstrate und Blumenerden sowohl im Profi- als auch im Hobbybereich meist zu 90% aus Torf. In Deutschland werden jährlich etwa 9 Millionen Kubikmeter Torf für den Gartenbau benötigt, ein Großteil wird heute im Baltikum abgebaut. Torfabbau bedeutet jedoch die Zerstörung jahrhunderte- bis jahrtausendealter Moore und damit der Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere. Torfabbau hat außerdem massive Auswirkung auf den Klimawandel: Durch die Entwässerung der Feuchtgebiete entweicht CO2, ein wertvoller Speicher für das Treibhausgas entfällt.

Seit einigen Jahren wird mit Torfersatzprodukten experimentiert. Interessant, aber aus ökologischen Aspekten auch nicht ganz unproblematisch, ist Kokosfaser. Außerdem kommen Komposte und Holzfaser oder Rinde zum Einsatz. Wir arbeiten seit Jahren mit torfreduzierten Bio-Substraten und sind uns bewusst, dass das nur eine Übergangslösung sein kann. Es gibt Kollegen, die bereits torffreie Anzuchterden getestet haben. Dies ist mit wechselndem Erfolg und deutlich höheren Kosten verbunden. Dieses Jahr haben wir immerhin die Topferde, in die unsere Jungpflanzen nach der Keimung getopft werden, auf torffreies Substrat umgestellt und sind gespannt auf das Ergebnis.

Außerdem freuen wir uns, Ihnen im Hofladen torffreie Anzucht- und Pflanzerde für den Hobbybereich anbieten zu können.

Wir Gärtner hoffen sehr, dass nach Ostern die Zeit der kalten Nächte vorbei ist und unsere Gemüsefläche schnell abtrocknet, so dass wir endlich auf´s Feld kommen und bald loslegen können mit dem Pflanzen und Säen.

Wir laden Sie herzlich ein zu unserem Jungpflanzenverkauf am Samstag, den 7. Mai ab 10 Uhr. An diesem Tag stehen wir Gärtner Ihnen gerne für Fragen oder weitere Informationen zur Verfügung. Sie erhalten unsere Jungpflanzen auch ab dem 09. Mai im Hofladen und Lieferservice.

Frühlingsgrüße, für die Hofgemeinschaft

Ralph Seckler & Jenni Ponsens

    Aktueller Kundenbrief

    • 25.03.24 – endlich wieder raus!
      Liebe Kund:innen, es geht los!! Nach dem dreimonatigen Dauerregen hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass uns das Frühjahr so eine lange Trockenphase beschert. Früher als die letzten Jahre konnten wir mit unseren Arbeiten draußen anfangen: Kleegras umbrechen und Hafer säen, Futterbestände abschleppen (= Maulwurfshügel einebnen und altes Gras und Moos herausziehen) und den … Weiterlesen: 25.03.24 – endlich wieder raus!

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    Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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