Liebe Kund:innen,
für mich passte das Wetter der letzten Woche gut zu den düsteren politischen Nachrichten, so haben wir vor lauter grau in grau wenig Sonne gesehen. Früh dunkel wird es auch noch. Umso wichtiger ist es, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. So haben unsere Kinder dieses Jahr inspiriert von einem Bild in einem Schweizer Kochbuch „Räbenliechtli“ geschnitzt. Ein großes Rübchen wird geköpft und ausgehöhlt (das Innere kann dabei gleich gegessen werden). Dann werden verschiedene Muster in die Rübenhaut geritzt und innerhalb der Muster die oberste Schicht abgezogen. Es wird kein Loch hineingeschnitten, sondern nur die Außenhaut entfernt. Man stellt ein Teelicht hinein und es leuchtet wunderschön. Wir haben violette Rübchen verwendet und ich fand die Farben sehr besonders. Manche verwenden auch Steckrüben. In der Schweiz haben Räbenliechtli eine große Tradition, sie werden teilweise sehr kunstvoll geschnitzt und dann als Laterne getragen oder an der Straße aufgestellt. Der Umzug in Richterswil bei Zürich schaffte es sogar schon ins Guinness Buch der Rekorde. Im Züricher Umland werden ca. 25 Tonnen Rüben eigens für den Umzug gepflanzt und geerntet. Ich fand das Aushöhlen mühsamer als beim Kürbis und das Schnitzen filigraner, das Ergebnis aber sehr sehenswert.
Haben Sie also mal eine besonders große oder nicht mehr ganz so frische Rübe zu Hause und keine Lust diese (komplett) zu essen, ist das auch eine schöne Verwendung.
Ansonsten freuen wir uns, dass es noch keine nennenswerten Fröste gab, so dass wir noch immer Kohlrabi, Fenchel und Kräuter ernten können. Die Kohlrabi sehen von außen nicht mehr ganz so hübsch aus und sind auch deutlich kleiner als im Sommer. Wir fanden sie aber noch sehr schmackhaft und zart und die Tatsache auch besonders, dass wir Mitte November noch Kohlrabi ernten können, so dass wir sie Ihnen diese Woche letztmals und zum reduzierten Preis anbieten möchten. Im Gewächshaus sind die frostharten Winterkulturen gepflanzt. Aufgrund der milden Nächte sind noch immer reichlich Schnecken und Raupen unterwegs. Wir bemühen uns – auch mithilfe der Laufenten, die immer noch täglich im Tunnel unterwegs sind – diese abzusammeln.
Für die kommenden Wochen steht bei uns dann noch das jährliche Scheiben und Folie waschen auf dem Plan. Übers Jahr sammelt sich viel Schmutz, Staub und Moos auf den Gewächshausdächern. Vor allem der Feldsalat ist sehr lichtbedüftig, hier gilt 10% mehr Licht bedeutet 10% mehr Ertrag. Ein guter Grund bei trübem Wetter für mehr Licht im Haus zu sorgen.
Ich wünsche auch Ihnen lichtvolle Zeiten in verschiedenerlei Hinsicht.
Herzliche Grüße,
Jenni Ponsens