Liebe Kund:innen,

für uns auf dem Acker Tätige neigt sich das Jahr langsam schon dem Ende zu bzw. hat das neue Ackerjahr eigentlich schon angefangen: alle Herbstsaaten sind gesät, der Mist ist auf den Kleegras- und Grünlandflächen verteilt und die meisten Maschinen schon eingewintert, das heißt schön sauber unter Dach im Trockenen.

Also nichts mehr zu tun oder wie?! Ganz so ist es nicht, obwohl jetzt erst einmal 10 Tage Urlaub anstehen.

Danach gibt’s dann aber die liebe Winterarbeit und die Arbeiten, die eh das ganze Jahr über anfallen: Kartoffeln sortieren, auch wenn das dieses Jahr nicht viele sind. Getreide reinigen für Backstube und Verkauf. Reparaturen an Maschinen und Gebäuden. Und ganz viel Büro:

Dokumentieren, Beantragen, Beantworten, Auswerten, Buchen, Strukturieren, Anpassen.

Gerade die Büroarbeit kann schon Spaß machen, wenn dafür genug Zeit ist. Im Alltag verschafft mir einen Großteil dieser Zeit unser treuer Mitarbeiter Paul, der an dieser Stelle nicht oft genug erwähnt werden kann und mir vor allem mit dem regelmäßigen Buchen der Ein- und Ausgänge den Rücken frei hält. Insgesamt sind das immerhin ca. 4.500 Belege und 8.500 Buchungen pro Jahr.

Was nicht so viel Spaß macht sind die vielen Dopplungen: zum Teil müssen die gleichen Daten mehrfach an verschiedenen Stellen angegeben werden: Ökokontrolle, Molkerei Ökostandard, Molkerei Klimacheck, Demeter Kontrolle, Düngebilanzierung, um nur mal einen kleinen Auszug zu nennen. Der Austausch von Daten oder die Akzeptanz von Erhebungen bzw. Zertifizierungen anderer Organisationen funktioniert leider noch nicht so, wie man sich das vielleicht vorstellt bzw. wie ich mir das in einer immer stärker vernetzten und digitalisierten Welt wünschen würde.

Was bei der ganzen Auswerterei schon das ganze Jahr über auffällt: der starke Abwärtstrend der Umsätze des Naturkostfachhandels der vergangenen zwei Jahre scheint überwunden, es geht verhalten aufwärts und das stimmt uns hoffnungsvoll.

Was aber auch auffällt: Die Landwirtschaft ist immer noch keine Branche, in der sich faire Löhne für alle Beteiligten realisieren lassen. Natürlich gibt’s seit einigen Jahren den Mindestlohn und den bekommen selbstverständlich alle – für mehr reicht es aber meistens nicht wirklich und wenn, dann nur in unbedeutendem Maße. Und die geplanten Steigerungen Richtung 15,-€ hängen wie ein Damoklesschwert über uns. So idealtypisch es auch ist, wir sind zu Kleinteilig und Arbeitsintensiv aufgestellt. Doch was lässt sich straffen oder streichen, ohne gleich alle Ideale über Bord zu werfen?! Das ist ein weiteres Thema, mit dem wir uns über die Wintermonate beschäftigen werden.

Was Sie als unsere Kund:innen tun können: Bleiben Sie uns treu und kaufen Sie auch die Produkte bei uns, die Sie auch bei dm, Alnatura, Denns, Citti und Co bekommen würden. Denn über die Marge von Handelsware können wir zumindest zum Teil die Landwirtschaft etwas stützen!

Herzliche Grüße vom Schreibtisch,

Philipp Hennig

    Aktueller Kundenbrief

    • 10.03.25 – alles im Wandel
      Liebe Kund:innen, alles ist im Wandel, so scheint es. Veränderung ist ja eigentlich oft was Schönes, ermöglicht neue Blickwinkel, hält geschmeidig. Manche Entwicklungen geben aber mehr Grund zur Sorge als Freude auf Neues, so wie die vergangene Bundestagswahl oder die Entwicklungen auf internationaler Ebene. Da stellt sich schon die Frage, wo das alles hinführt… Trotzdem… 10.03.25 – alles im Wandel weiterlesen

    Öko-Forderung


    Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

    Link zur EU Kommission

    folge uns auf Instagram