Liebe Kunden,

bereits im Jahre 1976 wurde unsere Hofgemeinschaft begründet. Durch den Erwerb des damaligen Gutshofes wurde der Grundstein gelegt für die folgende Entwicklung und Gestaltung des Hofes.

Als die Gründer zu dieser Zeit vom Verkauf des Gut Rothenhausen erfuhren, war das Interesse zunächst nicht besonders groß. Aus dem Ruhrgebiet kommend war die ursprüngliche Idee dort einen passenden Hof zu suchen. Aber eine unverbindliche Besichtigung änderte die Situation. Weniger aus dem landwirtschaftlichen Blickwinkel: stark wechselnde Böden mit teilweise sehr sandigen und aber auch staunassen oder tonigen Stellen. Auch die vorgefundenen Gebäude entsprachen nicht ganz den Wünschen.

Aber die, die Hofstelle umgebenden Flächen sowie der Bestand an alten, teilweise sehr beeindruckenden Bäumen hinterließen wohl bleibenden Eindruck. Diesen teilen viele Besucher unseres Hofes nach wie vor.

Der Hof wurde mit finanziellen Mitteln einer Familie der Gründungsmitglieder erworben. Mit viel Tatkraft wurde in den darauffolgenden Jahren die Kuhherde aufgebaut, die landwirtschaftlichen Flächen umgestellt und der überwiegend marode Gebäudebestand saniert und neue Gebäude errichtet.

1981 wurde gemeinsam mit außenstehenden Menschen, die sich für die weitere Entwicklung des Hofes mit verantwortlich fühlten, der Verein „Gut Rothenhausen e.V.“ gegründet. Eine Aufgabe des Vereins ist es seitdem, pädagogische und kulturelle Arbeit auf dem Hof zu betreiben und zu fördern: Landwirtschaft wieder erlebbarer zu machen…

1986 war die gesamte Entwicklung des Hofes so weit gediehen, dass die bisherigen Eigentümer ihren Entschluss, den Hof als Schenkung auf den Verein zu übertragen, in die Tat umsetzten. Damit verbunden wurde die Hoffnung, dass das Gut Rothenhausen auch für die Zukunft ideellen Zielen im Sinne einer fortschreitenden Entwicklung verpflichtet bleibt und niemals Opfer von Spekulation oder missbräuchlicher Verwendung wird.

Die rechtlichen Verhältnisse sind heute so geregelt, dass wir als Kreis der Betriebsleiter in der Hofgemeinschaft eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) bilden, in der wir als Selbstständige die Landwirtschaft und die Vermarktung betreiben. Diese GbR pachtet den Betrieb vom Verein. Es besteht ein Nutzungsvertrag, in dem der Hofgemeinschaft das Recht zur Bewirtschaftung entsprechend den Zielen des Vereins gegeben wird. Darüber wird gewährleistet, dass der Betrieb auch langfristig im Sinne der Gründer der Hofgemeinschaft weitergeführt wird, dazu gehört zentral die biologisch-dynamische Bewirtschaftungsweise. Die Hofgemeinschaft hat außerdem nicht die Möglichkeit, Grund und Boden zu beleihen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Fortbestand des Hofes nicht durch die Folgen eventueller Misswirtschaft gefährdet wird.

Die Geschichte der Hofgemeinschaft ist spannend und vielschichtig und von Anfang an geprägt von einem starken Impuls andere Wege zu gehen, auch im sozialen. Beeindruckend ist, welch vielseitiger landwirtschaftlicher Betriebsorganismus daraus erwachsen ist. Möglich wurde dies durch viele Menschen die mit Engagement, Tatkraft und einer Menge Idealismus dazu beigetragen haben. Und nicht zuletzt durch unsere Kunden, die unsere Produkte schätzen und kaufen, und damit auch unsere Form der bäuerlichen Landwirtschaft unterstützen.

für die Hofgemeinschaft

Ralph Seckler

ACHTUNG: die Veranstaltung „Flammkuchen mit Musik“ ist verschoben auf den 20. August 2022!!

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

Öko-Forderung


Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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