Liebe Kunden,

Es wird herbstlich, die Tage werden kürzer, die Nächte teilweise schon richtig kalt. Immer mehr Vogelzüge sind zu sehen. Bei unseren Schafen beginnt bald die Decksaison. Scottish Blackface gehören zu den saisonalen Schafrassen, sie werden nur im Herbst brünstig und lammen so immer im Frühling nach 5 Monaten Tragezeit. Ein neuer Bock ist bereits eingezogen, er stammt aus der Herdbuchzucht von Schäfer Martens in Kühsen. Den Schafen gefällt er allerdings noch nicht so wie mir, sie halten ihn noch sehr auf Abstand. Ich hoffe, das wird sich noch ändern…

Schweren Herzens muss ich mich nun von unseren Lammböcken trennen. Auch wenn sie mittlerweile auf den ersten Blick größenmäßig schon kaum noch von ihren Müttern zu unterscheiden sind, so ist mir meist ein jeder ans Herz gewachsen. Der eine war besonders verschmust, der andere vorwitzig und der dritte versteckte sich immer hinter seinem Bruder. Viel geht mir durch den Kopf, wenn ich die Tiere zum Schlachten bringe. Was es mir immer ein wenig erleichtert ist, wenn ich den ruhigen, netten Umgang unseres Schlachters mit den Tieren erlebe. Wir liefern sie auf sein Anraten hin am Vortag, so dass sie noch einen Tag in seinem Schafstall in Gesellschaft der anderen Schafe verbringen, um sich von möglichem Transportstress erstmal wieder zu erholen….

Nun freuen wir uns, Ihnen ab Samstag, 01.10.22 wieder frisches demeter-Lammfleisch von unseren Schafen anbieten zu können. Scottish-Blackface Schafe sind eine robuste Landschafrasse. Bei uns sind sie ganzjährig auf der Weide und erhalten keinerlei Kraftfutter. Die Lämmer leben bis zur Schlachtung im Alter von ca. 4-6 Monaten mit den Mutterschafen zusammen und ernähren sich ausschließlich von Muttermilch und Weidegang. Das zarte, dunkelrote Fleisch ist von besonderer Qualität, vergleichbar mit dem der Heidschnucke. Sie erhalten in KW 41 diverse Teilstücke frisch im Hofladen oder Lieferservice. Anschließend gibt es die Möglichkeit das Lammfleisch tiefgefroren zu erwerben solange der Vorrat reicht. In etwa vier Wochen gibt es dann auch wieder Schafsalami und in ein paar Monaten Lammfelle, natürlich gegerbt von der Gerberei Naujoks in Lübeck.

Sie wundern sich vielleicht, dass wir Ihnen zurzeit, so gar nicht passend zu den aktuellen Temperaturen, Melonen vom Hof anbieten. Leider haben die Melonen eine recht lange Reifezeit, unser Sommer reicht in manchen Jahren kaum aus. In diesem Jahr hatten wir besonders Pech, da Nacktschnecken und Wühlmäuse unsere erste Melonensaat fast vollständig vernichtet haben. Um nicht ganz auf den Genuss zu verzichten, haben wir nachgesät und so war die Zeit zur Reife dann noch knapper als sonst. Bei Wassermelonen ist es nicht ganz einfach den idealen Reifezeitpunkt zu erkennen. Die Früchte, bei denen ich unsicher bin oder die sicher nicht reif sind, landen bei uns auf dem Teller. Sollten sie doch mal eine unreife Frucht erwischen (zu erkennen an nicht ausgefärbten hellen Samenkörnern und mangelnder Süße), bitten wir um Verzeihung und liefern gerne Ersatz. Auch wenn zuckersüße Exemplare dabei sind, habe ich den Eindruck, dass die Melonen dieses Jahr allgemein nicht ganz so süß geworden sind. Vermutlich haben Sie aufgrund der späten Pflanzung im entscheidenden Moment zu wenig Sonne abbekommen. Was viele irritiert, allerdings kein Zeichen von Unreife ist, ist die gelbe Farbe. Es gibt tatsächlich gelb- und rotfleischige Wassermelonen. Als samenfeste Sorten enthalten alle bei uns angebauten Melonen Kerne. Mein eindeutiger Favorit ist bisher eine gelbe Sorte, die bei uns den meisten Ertrag und das süßeste Fruchtfleisch liefert. Ich hoffe, die Melonen können Ihnen auch die nasskalten Tage versüßen.

Herbstliche Grüße aus dem Garten!

jenni ponsens

Und hier noch eine Einladung:

Am Samstag, 01. Oktober, ab 20 Uhr gibt es eine tanzbeinschwingende ErnteDanceParty. Froh über die bis dahin eingebrachte Ernte wollen wir gemeinsam auch die damit verbundene stressige Zeit einfach wegtanzen. Alle sind herzlichst eingeladen zu Balkanbeats und Electroswing alle Glieder zu bewegen und bei erschwinglichen Getränkepreisen an der Feuerschale einen gemütlichen Abend zu verbringen. Ich freue mich schon und krame gleich meine Tanzschuhe aus dem Schrank….

Karoline Czynski

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

Öko-Forderung


Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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