Liebe Kundinnen und Freunde,

Es gibt ja viele Sprichwörter und Redewendungen. Manche haben einen historischen Zusammenhang (…nicht gut Kirschenessen), andere entstammen billigen Klokalendern (Gemüse für die Füße) und wieder andere haben ihre Relevanz verloren: Im Märzen der Bauer…

Früher in Süddeutschland war das wahrscheinlich so, dass der Bauer bzw. sein Knecht im Märzen die Rösslein angespannt und dann gemütlich vormittags sein Äckerchen gepflügt hat um dann mittags von der Bäuerin oder der Magd Linsen & Spätzle mit Saiten und einen halben – ach was ganzen (!) Liter Dinkelacker oder Öttinger gebracht zu bekommen (später am Tag dann Pfitzauf und Obstler).

Hier im Norden war es wahrscheinlich ähnlich, nur etwas später im Jahr mit Fischbrötchen und Korn.

Heutzutage kann ich über den Süden nicht mehr sagen wie es genau abläuft – für den Norden hat sich die Situation im Frühjahr in den letzten zehn Jahren aber für mich folgendermaßen dargestellt:

Der März war ein Ruhemonat für Zahlenspiele und Reparaturen, ebenso das erste Aprildrittel. Es ist recht lange kühl und feucht hier im Frühjahr. Gegen Mitte April wurde es dann meistens hektisch, da der Boden trocken genug zum Befahren war, gleichzeitig aber auch für die nächsten Wochen kein Regen in Sicht und im Boden auf Grund des hohen Sandgehaltes auch wenig Wasserreserven waren. Alles musste also recht schnell bearbeitet und gesät werden. Dabei liegt doch eigentlich in der Ruhe die Kraft…

Und dieses Jahr ist es dann tatsächlich mal so, wie ich es mir optimalerweise wünsche: Trotz kühler Witterung und nochmal angedrohtem Schnee nach Ostern war der Boden schon so abgetrocknet, dass Mitte März mit dem flachen Einarbeiten der Zwischenfrüchte und des Kleegrases angefangen werden konnte. Wichtig hierbei ist immer, dem Bodenleben genug Zeit zu geben, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen und mit der Umsetzung des frischen organischen Materials zu beginnen. Hektik ist da also eigentlich gar nicht gut. So früh wie noch nie – seit ich hier bin – habe ich dann am Ostersamstag den Hafer gesät. Nach Ostern geht es mit der weiteren Bearbeitung des Gemüseackers und des Kartoffellandes weiter.

Aber auch diese Medaille hat ihre Kehrseite: wir alle wissen, warum es momentan schon so trocken ist. Die Wasserreserven im Boden sind nach- wie vor nicht auf einem normalen Niveau, wie wir es die letzten Jahrzehnte hatten. Man kann das sehr gut an unseren Tümpeln und Gräben auf den Flächen beobachten, die „normalerweise“ um diese Jahreszeit noch randvoll sind!

Aber für den Moment kann ich mich über die aktuellen Bedingungen freuen. Und für die Zukunft pflanzen wir am Dienstag nach Ostern weitere vier Linden, so dass wir innerhalb der letzten sechs Monate insgesamt auf stolze 14 neue Bäume kommen!

Einen schönen Frühling wünscht Ihnen Ihr Ackerbauer Philipp Hennig

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