GEMÜSEANBAU

Ein festes Gärtnerteam mit Auszubildendem und gelegentlicher Unterstützung der anderen Hofgemeinschaftsmitglieder sowie unserer (Schüler-) Praktikanten kümmert sich um die intensive Pflege und Betreuung der Pflanzen, die Ernte und Aufbereitung des Gemüses. Dies ist die Grundvoraussetzung für ein gutes Gelingen von biologisch-dynamisch erzeugtem Gemüse.

Wir bauen auf ca. 2,5 ha über 50 verschiedene Kulturen an, überwiegend samenfeste Sorten. Samenfeste Sorten wachsen meist langsamer und ungleichmäßiger als die ertragsstarken Hybridsorten, was einen höheren Pflege- und Ernteaufwand bedeutet. Dafür sind sie – nicht zuletzt durch das langsamere Wachstum – oft wesentlich geschmackvoller. 
In unserem ungeheizten, etwa 500qm großen, Gewächshaus wachsen in den Sommermonaten Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen; in den Wintermonaten diverse Wintersalate, Spinat und Petersilie. 

Als Besonderheit rotiert bei uns das Gemüse in der neunjährigen Ackerfruchtfolge. Das heißt, das Gemüse wird jedes Jahr auf einer anderen Ackerfläche angebaut. Für die Gärtner bedeutet das neben dem Zaunbau, sich jedes Jahr auf einen neuen Boden einzustellen. Für die Pflanzen bringt es allerdings entscheidende Vorteile mit sich: Zum einen eine sehr gute Pflanzengesundheit. Viele Krankheitserreger überdauern im Boden, meist sind sie spezialisiert auf eine bestimmte Pflanzenart. Wird diese über mehrere Jahre nicht auf der Fläche angebaut, können die Erreger nicht überleben. Außerdem wird der Großteil des Nährstoffbedarfs aus dem Boden gedeckt, der sich zuvor während einer dreijährigen Ruhezeit unter Kleegras erholen und Nährstoffe ansammeln konnte. Nur für Kulturen mit besonders hohem Nährstoffbedarf wird einmal im Frühjahr mit hofeigenem Stallmist gedüngt. So kommen wir völlig ohne Handelsdünger aus.


Außerdem findet sich dort unsere Jungpflanzenanzucht. Bis auf wenige Ausnahmen ziehen wir unsere Jungpflanzen selbst an. So findet von der Aussaat bis zur Ernte alles hier auf dem Hof statt. 
Ein Großteil der Pflanzen wird dann auf unserer etwa 2 ha großen Ackerfläche gepflanzt. Dort finden sich Salate, Möhren, Zwiebeln, Rote und Gelbe Bete, verschiedene Kürbissorten, Sellerie, Kohlrabi, Brokkoli und Blumenkohl, Rot- und Weißkohl, Zuckermais und viele weitere Gemüsearten. Die meisten Kulturen werden im Spätherbst abgeerntet und von einer Gründüngung abgelöst. Über Winter stehen dann nur noch Porree, Wirsing, Grünkohl und Rosenkohl. 

Die Schädlingsbekämpfung erfolgt auf Gut Rothenhausen ausschließlich vorbeugend über eine gute Pflanzengesundheit, sowie mithilfe von Nützlingen im Gewächshaus bzw. mit Kulturschutznetzen im Freiland.
Die Sortenwahl, langsames Wachstum, intensive Pflege mit viel Handarbeit sowie kurze Wege sorgen dafür, dass unser Gemüse so frisch und wertvoll wie möglich ist.

Kurze Wege vom Feld oder Gewächshaus sorgen dafür, dass unser Gemüse so frisch, lecker und wertvoll wie möglich ist.

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

Öko-Forderung


Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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