Liebe Kunden,

heute möchte ich Ihnen von Hofbewohnern erzählen, von denen Sie sonst wahrscheinlich nicht so viel mitbekommen,

weil diese aus betrieblicher Sicht erstmal keine tragende Rolle spielen. Dennoch machen auch sie unseren Hof lebendig und zu dem was er ist. Um ziemlich weit unten (in der Nahrungskette:)) anzufangen, wären da zum Beispiel die Mäuse und Ratten, die sich zum einen im und um den Misthaufen Zuhause fühlen, wo sie nicht sonderlich stören, uns Bauern aber zum anderen an Stellen wie beispielsweise in der Nähe der Getreide- und Futterlagerstätten gehörig auf die Nerven gehen. Neben der Möglichkeit alles aus dem Nahrungsspektrum der nervigen Tierchen unter Verschluss zu halten, sind wir natürlich froh über andere Vierbeiner, die ebenfalls den Hof bewohnen und uns dabei unterstützen die Nager im Zaum zu halten: unsere Hofkatzen, die neben Ausruhen, Schlafen und Schnurren auch so dann und wann – zumindest versuchen – dem einen oder anderen Mäuschen zu Leibe zu rücken. Gestört werden sie dabei manchmal von Hofhund Emil, der zwar ein sehr gemütlicher und nicht gerade tüchtiger Geselle ist, der aber, wenn eine Samtpfote in Reichweite ist, durchaus dazu bereit ist, ihr ein paar Meter hinterher zu springen und sie damit aus dem Konzept zu bringen. Mehr hat er dabei eigentlich nicht im Sinn, denn sein Hauptinteresse gilt dem Fressen der leckersten von Menschenhand zubereiteten Speisen. Und wo findet er diese? Auf dem Kompost. Dafür nutzt der sonst ziemlich reinliche und nicht sehr wetterfeste Emil jede sich ihm bietende Gelegenheit und stiehlt sich ohne mit der Wimper zu zucken auch bei matschigstem Wetter davon, um knietief im Kompost zu stehen, wenn nicht sogar gänzlich darin unterzutauchen, um so an die soßigsten und schmierigsten Speisen zu gelangen. Wenn irgendwann auffällt, dass Emil abhanden gekommen ist, gehen häufig unsere Kinder auf die Suche nach dem Streuner und geleiten ihn unter anfänglichem Protest nach Hause, wo er sich schon auf ein Fußbad und eine Munddusche freuen darf. Mit frischem Atem geht es dann auf ein Ründchen mit den jüngeren Hofkindern, die meist vor Abenteuerlust sprühen und großen Spaß daran haben nach einem langen Schultag über den Hof zu streifen, auf dem Heuboden Verstecken zu spielen, mit den Fahrrädern durch die Gegend zu heizen, die höchsten Bäume zu erklimmen, die miefigsten Tümpel zu durchwaten oder auch einfach mal in der Stube zu hocken, in ohrenbetäubender Lautstärke Hörspiele von pferdeliebenden Junghexen zu hören und dabei mit Puppen zu spielen, zu malen und zu basteln. Dieses Stubenhocken ist auch viel eher im Sinne unseres gemütlichen Emil-Hundes, der dann endlich – nach all den Strapazen des Tages – Fünfe gerade sein lassen kann und auf dem Rücken liegend und schnarchend in seinem Körbchen liegt und uns seinen blanken Bauch entgegenstreckt. So lässt sich die dunkle Jahreszeit genießen… Lassen Sie es sich gut gehen, genießen die besinnliche Vorweihnachtszeit und bleiben gesund und munter. Mit herzlichen Grüßen, für die Hofgemeinschaft Anna Jahn

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

Öko-Forderung


Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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