Liebe Freunde und liebe Kunden des Hofes,

heute gibt es wieder mal ein paar Neuigkeiten und Hintergrundinformationen aus der Backstube.

Ab August bis Mitte Oktober dürfen wir uns über einen neuen Mitbäcker im Team freuen, Dany, eigentlich gelernter Physiotherapeut. Gemeinsam mit seiner Freundin plant er in Lübeck ein Zero Waste Cafe zu eröffnen. Bis dahin werden aber noch ein paar Wochen ins Land gehen und er darf sich die Zeit damit vertreiben, Croissants zu rollen und Teiglinge zu kneten. Er stößt zu uns, weil ich in der Zeit in der Nähe von Potsdam sein werde und meinen Bäckermeister machen werde, zumindest die ersten beiden dafür notwendigen Teile. Der Bäckermeister besteht wie jeder Meister im Handwerk aus vier Teilen. In Potsdam werde ich die Fachtheorie und Fachpraxis absolvieren, dann fehlt mir noch der betriebswirtschaftliche Themenblock und die Ausbildungserlaubnis. Da diese beiden Themenfelder für jede Berufsgruppe gleich sind, werden auch Abendkurse in Lübeck angeboten.In etwas mehr als einem Jahr könnte ich so meine Fortbildung komplett abgeschlossen haben. Meine Ausbildung zur Bäckergesellin, liegt nun schon einige Zeit zurück und ich freue mich sehr darauf meine Kenntnisse im Bezug auf Teigführung, Backprozesse usw. zu auszubauen, mit Berufsgenossen zu fachsimpeln und sich auszutauschen. Als Bäckermeisterin darf ich dann außerdem ausbilden und dieser neuen Herausforderung möchte ich mich dann auch gerne stellen. Nachdem ich nun schon eine Weile mit verschiedenen Praktikanten und den Ackerbaulehrlingen üben konnte, habe ich gemerkt, daß es mir Spaß macht und immer leichter fällt, Zusammenhänge zu erklären und mein Wissen weiterzugeben. Auch deshalb ist die Weiterbildung zum Meister für mich die logische Konsequenz.

Da meine beiden Kollegen Frank und Hans Peter mir dankenswerterweise den Rücken frei halten und außerdem in alle Bereiche der Backstube sehr gut eingearbeitet sind, können wir in den nächsten zwei Monaten trotzdem weiter alle gewohnten Backwaren anbieten. Wegfallen wird lediglich der Kuchen, der im Lieferservice aber sowieso nur mittwochs und donnerstags lieferbar war.

Als Saisonbrot für diese Wochen plane ich das altbekannte Haselnussbrot, es ist der Teig des Rothenhauseners versetzt mit Haselnüssen und als kleines 500g Kastenbrot gebacken. Der Vorteig besteht aus Roggenvollkornmehl und der Hauptteig ist eine Mischung aus Weizenvollkorn- und Weizenauszugsmehl, als Triebmittel wird im Rothenhausener lediglich Backferment (keine Hefe) eingesetzt und verfeinert wird es mit Molke aus unserer Käserei.

Ich freue mich schon darauf Ihnen und Euch in einem Kundenbrief im Herbst von der Zeit in der Meisterschule berichten zu können,

bis dahin viele Grüße aus der Backstube,

Verena Hennig

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

Öko-Forderung


Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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