Liebe Kunden,

pünktlich zum Herbstanfang haben wir am letzten Septemberwochenende in einer schönen Gemeinschaftsaktion den Großteil unserer Kürbisse ins Lager gebracht. Es war nochmal ein richtig sonnig-warmer Tag. Idealerweise liegen Kürbisse mehrere Tage unter solchen Bedingungen geschnitten auf dem Feld, mit der bisherigen Auflagefläche und der Schnittstelle nach oben, so dass diese gut abtrocknen. Wir konnten dieses Jahr nur den einen Tag nutzen und hoffen, dass es für eine gute Lagerfähigkeit reicht. Da die Nächte bereits unter 10°C gehen, konnten wir auch nicht länger warten.

In diesem Jahr gibt es etwas weniger Kürbisvielfalt. Kurz nachdem wir Mitte Mai unsere Kürbisse aufs Feld gepflanzt hatten, kam ein Hagelschauer, der die empfindlichen Pflänzchen massiv geschädigt hat. Wir mussten einen Großteil der Pflanzen ersetzen, und haben dazu nur noch orangenen Hokkaido nachsäen können, der die kürzeste Entwicklungsdauer hat. Kleine Mengen gibt es auch von anderen Sorten.

Der Hagelschauer im Mai war nicht das einzige Wetterereignis mit unmittelbarer Auswirkung auf unsere Kulturen. Ein Starkregen im Juni fiel genau zu dem Zeitpunkt, als unsere Pastinaken- und Petersilienwurzelsaat begann zu keimen. Durch Starkregen verschlämmt das feine Saatbett, es bildet sich eine harte Kruste auf der Bodenoberfläche. Ein Großteil der Keimlinge hat es dann nicht geschafft, diese Kruste zu durchbrechen. So haben wir sehr lückige Bestände.

In solchen Situationen sind wir immer wieder froh, dass wir eine große Vielfalt anbauen und nicht so stark abhängig sind von jeder einzelnen Kultur.

So war es z.B. für den Kopfkohl ein besonders gutes Jahr. Gerade ernten wir unseren Weiß- und Rotkohl sowie den Einschneidekohl für das Sauerkraut, den „Holsteiner Platter“. Von letzterem haben wir so viele wunderschöne große Köpfe, dass wir gespannt sind, ob wir es wie im Vorjahr schaffen, an zwei Tagen alles fürs Sauerkraut zu stampfen und ob überhaupt alles in unseren Kühlraum passt. Momentan ist ans Stampfen noch gar nicht zu denken. Erstmal gilt es jeden trockenen Tag zu nutzen, um das „Lagergemüse“, dass den Winter über im Kühlraum aufbewahrt und dann aufbereitet wird, bei besten Bedingungen ins Lager zu bekommen.

Im späteren Herbst haben Sie wieder die Möglichkeit selbst bei der Lagergemüseernte mitzumachen: Am 23.10.2021 ab 11 Uhr laden wir Sie ein zur Mitmach-Möhrenernte für Groß und Klein. Wir werden Sie kurz vorher noch einmal daran erinnern.

Aktuell können wir Ihnen wieder frischen Ingwer aus eigenem Anbau anbieten. Wir bieten ihn als ganze Pflanze mit Grün an, da letzteres ebenfalls verwendbar ist z.B. für Tees oder zum Würzen von Saucen und einfach wunderbar duftet. Unser Ingwer ist nur etwa sechs Monate gereift, er ist weniger faserig im Innern und besitzt kaum Außenhaut. Deshalb ist er besonders zart und mild, aber auch weniger lange lagerfähig als der importierte reife Ingwer, der nach etwa 9-monatiger Kulturzeit geerntet wird. In Afrika ist frischer Ingwer, bekannt als „green ginger“ übrigens sehr beliebt.

Herbstliche Grüße

für die Hofgemeinschaft

Jenni Ponsens

  • 20.03.2023 – es wird Frühling!

    Liebe Kunden,

    es wird Frühling: die Tage werden länger, die Zugvögel kehren zurück und überall sind die ersten bunten Blumen zu sehen. Die Amphibienwanderung beginnt, sobald es nachts über 5°C warm ist. Bereits letzte Woche hatten wir eine feuchtwarme Nacht, in der wir über 100 Erdkröten auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer über die Straße helfen konnten.

    In der Gärtnerei stehen die typischen Frühjahrsarbeiten und Vorbereitungen für die neue Saison an: Letzte Woche haben wir bereits Salate und Kohlrabi im Gewächshaus gepflanzt. Der Folientunnel wurde gewaschen und die Scheiben im Gewächshaus geputzt. Maschinen werden gepflegt und Material bestellt. Der Zaun um den letztjährigen Gemüseacker wird abgebaut und um das diesjährige Stück wieder aufgebaut. Nachdem das Saatgut bestellt und einsortiert wurde, wird der Aussaatplan erstellt. Für jede Kalenderwoche wird geplant, welche Sorte in welcher Menge ausgesät wird, ob direkt gesät oder vorgezogen wird, in welcher Tiefe, bei welcher Keimtemperatur und wie viel Korn pro Topf bzw. pro laufenden Meter. Es werden Belegungspläne für Gewächshaus und Folientunnel sowie für den Gemüseacker erstellt (welche Kultur steht wo wie lange).

    Diese Planung baut immer auf der des Vorjahres auf, aber es ist doch immer wieder alles anders. So streichen wir jedes Jahr Sorten aus dem Sortiment, mit denen wir nicht zufrieden waren und probieren neue aus. Vor allem bei Salaten werden jährlich neue Sorten entwickelt, die Resistenzen gegen die verschiedenen, sich ständig verändernden Rassen des Mehltaupilzes mitbringen. Eine Salatsorte kann in diesem Jahr resistent sein und im Folgejahr von einer neu entstandenen Mehltaurasse stark befallen werden. Satzgrößen werden immer wieder angepasst, wenn z.B. im Vorjahr im Frühsommer der Brokkoli knapp war oder der Fenchel im Herbst zu viel. Aussaattermine werden verschoben, wenn im Vorjahr z.B. zwei Spitzkohlsätze fast gleichzeitig fertig waren, der Grünkohl zu früh erntereif war, oder der Zuckerhut zu spät.

    Bei den Belegungsplänen gilt es viel zu beachten: So versuchen wir Kulturen mit ähnlichem Nährstoffbedarf nebeneinander zu legen, ebenso Kulturen, die mit Kulturschutznetzen abgedeckt werden müssen. Möhren sollen auf sandige Bereiche des Ackers, nahe der Zwiebeln und nicht an den Rand oder in die Nähe von Blühstreifen, wo die Möhrenfliege sich in höhere Strukturen zurückziehen kann. Die Beregnungsanlage muss alle Beete erreichen, es müssen Streifen dafür freigehalten werden, an die keine Netze oder ausladende Kulturen wie Kürbis angrenzen dürfen. Die Winterkulturen sollen in einem Block zusammenliegen, damit dort noch eine Zwischenfrucht ausgesät werden kann. So ist es alljährlich Tüftelei, die Belegung des Ackers zu planen und es müssen doch immer Kompromisse geschlossen werden.

    Nachdem mir die Sichtung von Neuheiten und die Auswahl der Sorten immer Freude bereitet, ist diese nachfolgende Planung oft etwas langwierig und ich bin froh, wenn es denn endlich alles steht. Vor allem, wenn es langsam Frühling wird und die Arbeiten draußen locken….

    Zu den schönsten Tätigkeiten im Frühjahr zählen die ersten Aussaaten. Letzte Woche haben wir die Tomaten ausgesät, die uns dann die ganze Saison begleiten werden. Das ist immer wieder ein besonderer Moment.

    Nun wollte ich doch noch auf ein paar Neuheiten in der kommenden Saison hinweisen. Bei den Tomaten probieren wir zwei neue Cherry-Tomaten-Sorten aus. Wir werden nach den ersten teilweise vielversprechenden Versuchen im Jahr 2022 nochmal verschiedene Honigmelonen testen. Dieses Jahr wird erstmals eine grüne Blumenkohlsorte aus Italien dabei sein. Es soll wieder Schnittkräuter geben. Außerdem bauen wir eine kleine Menge Knoblauch an, so dass wir 2023 hoffentlich Kimchi ausschließlich aus hofeigenen Zutaten herstellen können. Nachdem unser erster Kimchi-Versuch so gut angekommen ist und innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, planen wir eine Fortsetzung in diesem Jahr. Dazu werden wir neben Knoblauch auch etwas mehr Chili anbauen. Zusätzlich zu den bisherigen Chili Sorten möchten wir auch Jalapenos anbieten, dickfleischige Chili aus Mexiko, die oft zum Einlegen oder für Salsas verwendet werden. Ich esse sie am liebsten frisch auf dem Brot. Als ganz neue Kultur ziehen wir bereits ein paar Yacon-Pflanzen vor. Die Wurzelknollen der aus Südamerika stammenden „Inkawurzel“ besitzen einen süßlichen Geschmack und eignen sich für den Rohverzehr ebenso wie zum Backen, Braten, Grillen und Kochen. Die Knolle besitzt viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, durch den hohen Anteil an Inulin ist sie auch für Diabetiker sehr interessant.

    Frühlingshafte Grüße

    für die Hofgemeinschaft

    Jenni Ponsens

Aktueller Kundenbrief

  • 06.03.2023 – normale Tage
    Normale Tage… …sind in der Landwirtschaft eher die Ausnahme von der Regel, deswegen gefällt uns allen hier das, was wir täglich machen. Normalerweise geht es bei uns im Kuhstall um 5:30 Uhr am Morgen los. Also ab in den Kuhstall, die Melkanlage vorspülen und den Melkstand nass machen, damit die Kuhfladen nicht auf den Fliesen […]

Öko-Forderung


Ökolandbau -Mit dieser Maßnahme werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung von ökologischer Landwirtschaft und deren Beibehaltung unterstützt.

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